Berlin wächst weiter als dynamische Metropole. Ende 2024 lebten hier 3.685.265 Menschen. Dichte Bebauung, hoher Reiseverkehr und viele Gemeinschaftseinrichtungen sorgen dafür, dass Schädlingsmeldungen in Wellen auftreten. Der Schädlingsreport Berlin 2025 ordnet Trends ein und zeigt, wie Prävention im Alltag funktioniert.

Häufigste Schädlinge in Berlin 2025
Im Berliner Alltag zeigen sich saisonale Muster: In warmen Monaten rücken stechende Insekten stärker in den Fokus, im Herbst und Winter nehmen Meldungen zu Vorrats- und Innenraumschädlingen zu. Besonders relevant bleiben blutsaugende Parasiten in Wohnungen, Hygieneschädlinge in Küchenbereichen sowie Nagetiere rund um Müllplätze und Kellereingänge.
Für die Gesundheitslage spielen drei Gruppen eine besondere Rolle: Ratten, Schaben und bestimmte Ameisenarten. Für diese Arten nennt die Berliner Verwaltung klare Meldewege und Zuständigkeiten. Das dient dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und der schnellen Koordination von Maßnahmen.
Wichtig ist eine nüchterne Einordnung: Einzelne Meldungen bedeuten nicht automatisch eine flächendeckende Verbreitung. Entscheidungen sollten auf beobachteten Spuren, wiederholten Funden und eindeutigen Hinweisen beruhen – nicht auf einzelnen Sichtungen.
Zur Präventions-ChecklisteBettwanzen in Berlin
Mehrfamilienhäuser, Ferienwohnungen und das dichte Netz an Unterkünften erhöhen das Risiko, dass Bettwanzen eingeschleppt werden. Häufige Anzeichen sind juckende Hautreaktionen am Morgen, kleine Blutspuren auf dem Bettlaken und punktförmige Kotspuren entlang von Matratzenkanten.
Praktische Erfahrung aus Einsätzen zeigt, dass Reisegepäck eine wesentliche Rolle spielen kann: Wer Koffer auf weichem Mobiliar ablegt, erleichtert es Bettwanzen, mitzuwandern. Deshalb Gepäck möglichst auf glatten Flächen abstellen und unterwegs regelmäßig visuelle Checks durchführen.
- Textilien regelmäßig bei 60 °C waschen; trockene Hitze im Trockner kann ebenfalls helfen.
- Ritzen an Bettgestellen, Lattenrosten und Sockelleisten systematisch kontrollieren.
- Kleinmöbel aus zweiter Hand vor dem Einzug sorgfältig prüfen.
Wespen und andere Schädlinge
Im Spätsommer suchen Wespen intensiv nach süßen und eiweißreichen Nahrungsquellen. Offene Speisen auf Balkonen und in Parks ziehen sie besonders an. Ruhiges Verhalten und das Abdecken von Getränken reduziert das Risiko von Stichen spürbar.
In Küchen- und Lagerbereichen sind Hygieneschädlinge die größte Herausforderung. Dazu zählen auch Kakerlaken, die Krankheitserreger übertragen können. Sauberkeit, trockene Lagerzonen und das Schließen von Spalten sind hier die Basismaßnahmen.
Innenraum & Vorräte
- Küchen trocken halten, Silikonfugen warten, Maschinenbereiche (Spülmaschine, Herd) konsequent reinigen.
- Vorräte in dicht schließende Behälter umfüllen – das erschwert Kleider- und Lebensmittelmotten den Zugang.
- Wanddurchführungen und Rohrschächte abdichten, um Mäuse fernzuhalten.
Außenbereich & Gebäudehülle
- Getränke und Speisen abdecken, um Wespen nicht anzulocken.
- Müllbehälter regelmäßig leeren und schließen; das reduziert Nahrung für Ratten.
- Kellerschächte mit Gittern sichern; Türschwellen abdichten – gegen Zugänge für Mäuse.
Regionale Unterschiede in Deutschland
Großstädte mit hoher Reisedynamik melden häufiger Vorfälle mit blutsaugenden Parasiten. Regionen mit starkem Gewerbe- und Gastronomieanteil berichten wiederum regelmäßig von Hygienethemen. In wasserreichen Gebieten oder bei komplexer Kanalstruktur verschieben sich Schwerpunkte in Richtung Nagetiere.
Berlin ist durch seine Dichte, das internationale Publikum und eine breite Mischung an Gebäudetypen besonders gefordert. Gleichzeitig ermöglichen stadtweite Strukturen eine schnelle Koordination von Maßnahmen – etwa bei meldepflichtigen Befällen im öffentlichen Raum.
Vergleich mit anderen Bundesländern
- Städte mit intensiver Reisetätigkeit berichten tendenziell häufiger über Bettensituationen.
- Ländliche Räume sehen häufiger saisonale Themen im Außenbereich.
- Ballungsräume zeigen vermehrt Herausforderungen rund um Abfalllogistik, was das Nagetier-Risiko erhöht.
Vorbeugungsmaßnahmen gegen Schädlinge
Prävention ist eine Kombination aus baulichem Schutz, Hygiene und Wachsamkeit. Kleine Routinehandgriffe reduzieren das Risiko deutlich – im Haushalt, in Gemeinschaftseinrichtungen und im Gewerbe.
Präventions-Checkliste (Schnellüberblick)
- Spalten und Durchführungen abdichten, Bürstendichtungen an Türen prüfen.
- Feuchtequellen beseitigen: Unter Spüle, hinter Kühlschrank und Spülmaschine kontrollieren – Nässe begünstigt Kakerlaken.
- Vorräte in Glas- oder Metallbehälter umfüllen; so fehlt Kleider- und Lebensmittelmotten die Angriffsfläche.
- Müll sauber trennen, Behälter schließen, Entsorgungstermine konsequent nutzen – Nahrung für Ratten und Mäuse reduzieren.
- Getränke im Freien abdecken; Duftquellen minimieren – so sinkt der Zulauf von Wespen.
Recht in Berlin: Was gilt bei Befall?
- Ein Befall mit bestimmten Arten – insbesondere Ratten – ist dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden.
- Auf Privatgrund beauftragt in der Regel der oder die Eigentümer eine Schädlingsbekämpfung; auf öffentlichem Grund ist das Bezirksamt zuständig.
- Das Ergebnis der Bekämpfung, einschließlich eingesetzter Mittel, muss schriftlich an das Gesundheitsamt übermittelt werden.
- In Gemeinschaftseinrichtungen gelten Melderegeln auch für Schabenbefall sowie Pharaoameisen und Massenaufkommen von Fliegen.
Tipps zur Vermeidung von Bettwanzen
Unterwegs und zuhause helfen einfache Routinen. So bleiben Gepäck und Schlafbereich kontrollierbar – und Bettwanzen haben es schwerer, mitzureisen.
- Koffer im Hotel auf einer harten Fläche abstellen und visuell prüfen (Matratzennaht, Bettgestell, Nachttisch).
- Getragene Wäsche in verschließbare Beutel geben; zuhause direkt bei 60 °C waschen und im Trockner behandeln.
- Bettgestell, Lattenrost und Steckdosenumgebung mit einer Taschenlampe prüfen; dunkle Punktspuren dokumentieren.
- Kleinmöbel aus zweiter Hand vor dem Einzug inspizieren; Polstermöbel sind ein häufiger Aufenthaltsort für Bettwanzen.
- Nach dem Urlaub Gepäckinhalt im Flur sortieren, nicht sofort im Schlafzimmer – das senkt ein mögliches Einschleppungsrisiko durch Bettwanzen.
Diese Schritte ersetzen keine fachliche Bekämpfung, können aber wesentlich dazu beitragen, einen möglichen Befall früh zu erkennen und räumlich zu begrenzen.
Allgemeine Präventionsstrategien
Gebäude & Technik
- Türritzen, Rohrdurchführungen und Kabelschächte abdichten, um Mäuse fernzuhalten.
- Abflusssiebe nutzen und Rückstauklappen warten – das erschwert Zugwege für Ratten.
- Küchensockel und Spalten schließen; Wärmebereiche (Herd, Kühlschrankmotor) regelmäßig reinigen – weniger Rückzugsorte für Kakerlaken.
Hygiene & Lagerung
- Trockene, kühle Vorratshaltung in dicht schließenden Behältern – Schutz vor Kleider- und Lebensmittelmotten.
- Bio- und Restmüll fest verschließen; Außenbehälter sauber halten – weniger Anreiz für Wespen.
- Regelmäßig entstauben und Textilien lüften; Schrankfächer reinigen – das senkt die Attraktivität für Kleider- und Lebensmittelmotten.
Saison-Kalender (Orientierung)
Zeitraum | Fokus | Hinweis |
---|---|---|
Frühjahr | Gebäudecheck, Dichtungen, Lüften | Feuchteschäden beheben, Schächte prüfen |
Sommer | Außenbereiche, offene Speisen, Müll | Abdecken, regelmäßige Entsorgung, Insektennetze |
Herbst | Vorratsschutz, Textilpflege | Umpacken in Behälter, Schrankhygiene |
Winter | Innenraumkontrollen | Wärmebereiche reinigen, Ritzen schließen |
FAQ: Häufige Fragen
Fragen und Antworten
- Wann besteht Meldepflicht?
- Bei bestimmten Arten – insbesondere bei Ratten – sowie bei Schaben- oder Pharaoameisen-Befall in Gemeinschaftseinrichtungen und bei Massenaufkommen von Fliegen. Zuständig ist das jeweilige Gesundheitsamt.
- Wer ist auf Privatgrund zuständig?
- In der Regel die Eigentümerseite. Auf öffentlichem Grund liegt die Zuständigkeit beim Bezirksamt. Ergebnisse und eingesetzte Mittel müssen dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden.
- Woran erkenne ich Hygienerisiken in Küchen?
- Anhaltende Feuchte, Krümel und organische Rückstände in Fugen oder unter Sockeln. Regelmäßiges Reinigen und Trocknen senkt das Risiko deutlich.
Kurz & knapp
- Berlin ist dicht besiedelt; Reisegepäck und Gebäudestrukturen fördern Einschleppung und Verbreitung.
- Frühzeitige Kontrolle, Abdichten und trockene, saubere Lagerung sind die wichtigsten Schutzfaktoren.
- Meldepflicht gilt für bestimmte Arten und Situationen; Zuständigkeit unterscheidet sich zwischen Privat- und öffentlichem Grund.
- Im Sommer Speisen abdecken und Müll sauber managen, im Winter Innenräume gründlich prüfen.